„Wir brauchen Ihre Hilfe. Meine Familie und ich sind kürzlich nach Deutschland gezogen. Meine Tochter wird tagsüber von ihrer Nanny betreut, aber es ist aufgrund der Sprachunterschiede ziemlich schwierig. Meine Tochter spricht noch kein Deutsch, nur Spanisch, und das auch nicht perfekt. Ihre Nanny hat uns gebeten, ihr zu Hause mit Hilfe von zweisprachigen Bilderbüchern Deutsch beizubringen. Aber wir haben auch gehört, dass wir zu Hause nur Spanisch sprechen sollten … Wir wissen nicht, wie wir unserer kleinen Tochter helfen können … Wir möchten sie nicht verwirren, indem wir zwei Sprachen sprechen, aber wir möchten auch nicht, dass sie meine Muttersprache verliert. Könnten Sie uns dabei helfen?“
Ich erhielt diese Anfrage, während ich mich auf die Osterferien vorbereitete. Da die Nachricht nicht genug Informationen enthielt, um eine hilfreiche personalisierte Antwort zu geben, bot ich ihnen ein kostenloses erstes 20-minütiges Beratungsgespräch an.
Eine entscheidende Information, die ich bei meiner Beratung berücksichtigen muss, ist das Alter des Kindes, welches aus der Nachricht leider nicht ersichtlich war. Auch die Geschwindigkeit der Entwicklung der Spanischkenntnisse des Kindes und das Sprachniveau der Eltern oder ihre Einstellung zum Prozess des Spracherwerbs musste ich in unserem Gespräch herausfinden. Erst im Laufe dieses Gesprächs erhielt ich viele weitere Sorgen der Eltern und Kontextualisierungspunkte, welche den Eltern ungeahnt in die Problematik einflossen.
Diejenigen, die bereits solche Beratungen mit mir hatten, können bezeugen, wie tief wir in nur 20 Minuten in die Materie eindringen können – selbst mit einer einfachen „unschuldigen“ Frage. Manchmal reicht es, unsere eigenen Vorstellungen über das Erlernen von Sprachen zu hinterfragen, um unsere eigentlichen Hindernisse zu überwinden und Fortschritte zu erzielen. Oft führt eine einfache Frage zur Mehrsprachigkeit zu völlig anderen Themen, die sich häufig als die eigentliche Wurzel der Probleme entpuppen.
Ich glaube an den Wert des Dialogs. Ich helfe Ihnen dabei, einen gemeinsamen Weg zur Aufrechterhaltung der Muttersprachen(n) und weiteren Sprachen in Ihrer Familie zu finden. Die Einstellung, dass jede/r für seine/ihre eigene Muttersprache in einer mehrsprachigen Familie verantwortlich ist, ist nur die halbe Miete. Wir müssen unserem Kind die Möglichkeit geben, Kontakt mit anderen Sprachen und Kulturen zu haben, indem wir selbst Offenheit gegenüber diesen Sprachen und Kulturen aufzeigen. Um das Kind bei den Sprachen zu unterstützen, welche nicht unsere Muttersprachen sind, gibt es viele Möglichkeiten. Im Falle dieser spezifischen Anfrage empfahl ich wärmstens, die örtliche Bibliothek aufzusuchen und ihrer Tochter Bücher sowohl auf Deutsch, als auch auf Spanisch vorzulesen.
Ideen für (Bilder-)Bücher für junge Kinder: https://www.pinterest.de/familienbuechereiblog/bilderb%C3%BCcher-kindergarten-tagesm%C3%BCtter-kita/?fbclid=IwAR1SomsH-1h9dHSDvxvrlSH5CH23XnBvFBk5g42qrL9OpQz-wYOAmSf2YTE
Durch Bilderbücher lernt das Kind Wortschatz außerhalb der alltäglichen Sprache. Häufig bieten Bibliotheken auch Aktivitäten für die Altersgruppe Ihres Kindes – und da Bibliotheken öffentliche Orte sind, kann das Kind Einheimischen zuhören und von ihnen wertvolles Vokabular und gebräuchliche Ausdrucksweisen aufschnappen.
Doch Kommunikation erfolgt nicht nur auf verbaler Ebene – zur non-verbalen Verständigung zählen Werte wie Geselligkeit, Freundlichkeit, Neugier und Aufmerksamkeit. Mit diesen essentiellen Fähigkeiten kann sich das Kind leichter in eine Gruppe von einheimischen Kindern integrieren, selbst wenn seine Sprachkenntnisse für sein Alter noch nicht auf dem zu erwartenden Niveau sind. Soziale Kompetenzen können nur innerhalb einer Gruppe entwickelt werden, daher ist es hilfreich, Kinder regelmäßig zu familienfreundlichen Veranstaltungen oder zumindest auf öffentliche Orte, wie Spielplätze, zu bringen. Dies sind nur einige wenige Punkte, die ich in unserem gemeinsamen Gespräch angesprochen habe, die auch Allgemeingültigkeit genießen.
Haben Sie Sorgen und Fragen um Ihr mehrsprachiges Kind? Schreiben Sie mir gerne eine Nachricht!
Für eine umfangreiche und vollkommen auf Ihre Bedürfnisse maßgeschneiderte Beratung biete ich nach einem kostenlosen 20-minütigen Erstgespräch ein vierwöchiges Webinar an. In Kleingruppen mit gleichgesinnten Elternteilen besprechen wir innerhalb von insgesamt 7 Gruppensitzungen und einer zusätzlichen Privatsitzung Ihre ganz speziellen Hürden und Sorgen in der mehrsprachigen Erziehung Ihres Kindes.






